08.04.2016
Stahl gilt gemeinhin zwar als unverwüstlicher Baustoff. Dass aber Abwasserrohre aus Stahl auch nur eine begrenzte Lebensdauer haben zeigt sehr anschaulich der Fall einer Abwasserleitung im ostthüringischen Greiz, die wegen extremer Korrosionsschäden jüngst durch Experten der Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung, NL Leipzig, saniert wurde. Dabei kam ein UV-Licht-härtendes GFK-Schlauchliner-System zum Einsatz, das die schwierigen Randbedingungen des Projekts souverän bewältigte.
Die Ortslage Pohlitz-Krümmetal der ostthüringischen Kreisstadt Greiz
wird durch den Zweckverband Trinkwasserversorgung und
Abwasserbeseitigung Weiße Elster-Greiz über Stahlrohrleitung der
Nennweiten DN 500 bzw. DN 600 entsorgt. Auf einem 210 Meter langen
Teilabschnitt führt die Leitung 51 Meter tief abwärts. Nach einigen
Betriebsjahrzehnten war diese Rohrleitung jedoch extrem stark korrodiert
und akut in ihrer Standsicherheit gefährdet, wie eine Inspektion
gezeigt hatte, die im Anschluss an eine Havarie erforderlich war. Ein
akuter Sanierungsfall also, aber einer von der hoch problematischen
Sorte angesichts der komplizierten Ausgangslage. Die Leitung, die in dem
starken Gefälle auch noch zweigrößere Bögen aufweist, sowie ihr oberer
Zugangsschacht liegen mitten im Wald; eine offene Erneuerung des Rohrs
wäre technisch und wirtschaftlich extrem aufwändig gewesen und hätte vor
allem ein angeschlossenes Wohngebiet über eine längere Zeitvon der
Entsorgung abgekoppelt, bei einem Regenwetter-Abfluss im Rohr von bis zu
300 l/sec: Indiskutabel. Also war eine grabenlose Sanierung
obligatorisch, so dass sich die Verantwortlichen letztlich für eine
Sanierung in Schlauchlining-Technologie entschieden. Angesichts des
starken Gefälles kamen warmhärtende Verfahren, bei denen der
Schlauchliner durch Wasserfüllung inversiert und aufkalibriert wird,
nicht in Frage. Folgerichtig wurde alternativ dazu ein Schlauchlining
mit lichthärtenden Systemen gewählt. Zum Einsatz kam letztlich ein
spezielles, für diese Bedingungen geeignetes, UV-Licht-härtendes
Schlauchlinersystem das im Dezember 2015 durch die Swietelsky-Faber GmbH
Kanalsanierung eingebaut wurde.
Um den Einbau überhaupt vornehmen zu können, wurde vorbereitend eine
Baustraße durch den Wald zum oberen Zugangsschacht der Leitung verlegt.
Von diesem Schacht aus zog man per Stahlseil den mit einem
photoreaktiven Harz getränkten Glasfaserschlauch ins Rohr bis zum
Endschacht unterhalb der Gefällestrecke ein, verschloss ihn beidseitig
mit Drucktöpfen und kalibrierte ihn schließlich pneumatisch auf. In den
formschlüssig im Altrohr stehenden Liner führten die Sanierungsexperten
dann eine UV-Strahlereinheit ein, im letzten Arbeitsgang gezündet und
mit den Besonderheiten der Baustelle und der Rohrgeometrie angepassten
Geschwindigkeit durch das Rohr gezogen wurde. Die exakt definierte
Emission der UV-Strahlungsorgte während der Durchfahrtdauer für die
Aushärtung des harzgetränkten Glasfaserschlauches zum statisch hoch
belastbaren GFK-Rohr.
Trotz der sehr problematischen örtlichen Randbedingungen konnte das gesamte Projekt mit diesem Lösungsansatz binnen drei Arbeitstagen realisiert werden. Dadurch wurde nicht nur ad hoc die Entsorgungssicherheit für die angeschlossenen Siedlungen wieder hergestellt, sondern durch den Einbau des tragfähigen und korrosionsfesten Linersystems eine nachhaltige, auf Jahrzehnte langen Betrieb angelegte technische Lösung für die marode Stahlleitung schnell und wirtschaftlich umgesetzt.
Kontakt:
Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung
Niederlassung Leipzig
Herr Alexander Heil
Herr Wolfram Hohrein
Armstrongstraße 13
04435 Schkeuditz / Glesien
Tel. 0354207 / 402413
Fax 0354207 / 402424
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Hauptstraße 2
D-55483 Schlierschied
Tel.: +49 (0) 67 65 94 93 79 0
Fax: +49 (0) 67 65 94 93 79 90