30.06.2020
Die Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung hat im Auftrag der Stadtentwässerung Dortmund 1800er Eiprofile mitten durch ein stark belebtes Wohngebiet saniert. Unter Starkregenfällen, die viel Flexibilität abforderten, und Sicherheitsmaßnahmen bzgl. der Corona-Pandemie konnten die Arbeiten erfolgreich durchgeführt werden.
Dortmund, März 2020 – Die Auskleidung von Abwasserkanälen mit dem Schlauchlining nach DIN EN ISO 11296-4 ist mittlerweile Standard, jedoch trennt sich hier bei der Größenordnung von 1800er Eiprofilen schon die Spreu vom Weizen. Gleich vier Großprofilhaltungen mit einer Gesamtlänge von ca. 285 m wurden im Osten Dortmunds mitten durch ein stark belebtes Wohngebiet mit dem Schlauchlining in geschlossener Bauweise saniert.
Die Materialwahl fiel in diesem Fall auf den iMPREGLiner GL16, Ei-Profil 1200/1800. Aufgrund der hohen Materialfestigkeiten und der statischen Anforderungen an die Auskleidung wurden Wanddicken zwischen 14,6 mm bis 17,3 mm verbaut.
Bauüberwachendes Ingenieurbüro war die S&P Consult GmbH aus Bochum, die im Rahmen der Sanierungsplanung über eine erweiterte Zustandserfassung und – bewertung die Standsicherheit der gemauerten Kanäle überprüft und die Statiken für die hier einzubauenden Schlauchliner aufgestellt hat.
Die bauliche Ausführung wurde von der Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung über ihre Niederlassung Blomberg ausgeführt, wobei es einige Herausforderungen zu bewältigen gab. Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung ist einer der Pioniere des UV-härtenden Schlauchlinings und betreibt in Deutschland mittlerweile 12 UV-Anlagen. Vor dem Hintergrund der 20jährigen Erfahrung des Unternehmens kam für dieses Projekt die Auswahl in Richtung des Liner-Herstellers iMPREG GmbH.
Die Stadt
Dortmund setzt auf Güte- und Qualitätssicherung
Dr.-Ing.
Christian Falk, Technischer Leiter Stadtentwässerung Dortmund, setzt
auf Gütesicherung Kanalbau RAL-GZ-961, d.h. hervorragende
Referenzen, die Zertifizierung des Güteschutz Kanalbau, langjährige
Erfahrung und die Zuverlässigkeit der eingesetzten ausführenden
Firma und der verwendeten Materialtechnik. Auch wird in Dortmund ein
nachhaltiges Investitionsmanagement im Sinne eines sachgerechten
Betriebs und des Werterhalts des Netzes verfolgt.
Zügiges
Handeln
Der Ausführung des Schlauchlinings ging eine
intensive Arbeitsvorbereitung der Baustelle voraus. Sowohl die
TV-Befahrung, die Untergrundvorbereitung der Kanäle als auch die
Sicherung der Versorgungsleitungsleitungen, die das Baufeld querten,
galt es im Vorfeld zu organisieren. Hohe Dringlichkeit und zügiges
Handeln war bei dieser Sanierung wichtig, denn die gemauerten
Bestandskanäle befanden sich in Teilbereichen im Altrohrzustand III.
Somit war die Standsicherheit des Altrohr-Bodensystems teilweise
wieder herzustellen. Um einer weiteren Zustandsverschlechterung
vorzubeugen, galt es die Sanierung auch aus wirtschaftlichen Gründen
zeitnah umzusetzen.
Flexibilität
bei Regenfällen
Petrus machte dem Beginn der
Sanierungsarbeiten einen großen Strich durch die Rechnung - so war
aufgrund von besonderen Starkregenereignissen eine terminliche
Umplanung notwendig. Jedoch konnte die Sanierung dank der
Flexibilität der an der Ausführung Beteiligten schnell
wiederaufgenommen werden.
Herausfordernde
Bedingungen
Die vorherrschende Corona-Pandemie nahm auch bei
diesem Bauvorhaben Einfluss. Die Abwasserwirtschaft gilt als
systemrelevant, die Kanalisation zählt zur kritischen Infrastruktur
und der reibungslose Betrieb des Abwassernetzes ist zwingend aufrecht
zu halten. Eine langfristige Unterbrechung oder gar ein Baustopp wäre
für den Betreiber und die Anwohner inakzeptabel gewesen. So konnte
dieses Bauvorhaben auch in dieser besonderen Zeit durchgeführt
werden. Hierfür wurden von der Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung
aktualisierte Gefährdungsbeurteilungen und sicherheitsrelevante
Handlungsanweisungen erstellt, welche sogar von der Geschäftsleitung
und einem Sicherheitsstab auch vor Ort auf ihre Wirksamkeit überprüft
wurden. In drei Abschnitten wurden die bereits einbaufertigen
iMPREGLiner eingezogen.
Eine weitere Herausforderung war der hohe Grundwasserstand und die hierdurch bedingten Infiltrationen in die zu sanierenden Haltungen. Vorsorglich wurden daher, neben abdichtenden Maßnahmen am Bauwerk und im Kanal, die Schlauchliner mit einer zusätzlichen werksseitig verbauten Außenfolie versehen.
Die zwei Liner GL16, Ei-Profil 1200/1800 WD 14,6 mm mit Längen von ca. 78 m und ca. 90 m wurden zügig eingezogen und ausgehärtet. In einer Haltung machte eine kaskadenförmige Ausbildung des Sohlbereiches über ca. 0,5 m einen speziellen Schachtanschluss mittels Handlaminat erforderlich. Dieser Umstand erschwerte den tonnenschweren Einbau des Liners, konnte jedoch durch das erfahrene Team einwandfrei gemeistert werden.
Die hohe Wanddicke von 17,3 mm und ebenso das hohe Gewicht der Packer beim Transport und Einbau waren eine überwindbare Herausforderung beim Einbau des dritten Liners GL16, Ei-Profil 1200/1800 in der Länge von ca. 112 m.
Die exakte Planung, die Kühlung der Liner während des Transportes und der kurzen Lagerung sowie ein zügiger Einbau waren bei diesem Projekt obligatorisch, da die Liner durch die hohen Wanddicken Peroxide als Reaktionsbeschleuniger enthielten.
Alle Kanäle
erfolgreich saniert
Der Liner-Einbau durch die
Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung verlief reibungslos. Zur
Aushärtung der Schlauchliner wurden ProKasro-Jumbokerne mit einer
Leistung von 12.000 Watt eingesetzt.
„Wir sind froh, in der schwierigen Zeit überhaupt arbeiten zu dürfen und unter diesen hohen Sicherheitsaspekten reibungslos und flott vorangekommen zu sein“ so das Feedback von Bauleiter Harald Müller.
Die gute
Zusammenarbeit des Teams mit dem Auftraggeber, dem bauüberwachenden
Ingenieurbüro und dem Liner-Lieferanten sowie deren Erfahrung
spiegeln sich im hervorragenden Endergebnis wider.
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