23.02.2018

Warmhärtendes Schlauchlining in Bremerhaven: Auf die Bandbreite kommt es an

Die Swietelsky-Faber GmbH und Insituform kooperieren auf dem Sektor des warmhärtenden Schlauchlinings in Hauptkanälen.

Die Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung installiert in Deutschland jährlich ca. 135 km Schlauchliner mittels UV-Härtung und ist mit dieser Leistungsfähigkeit weltweit der Marktführer in Bezug auf den Bereich des lichthärtenden Schlauchlinings.

Eingesetzte Leistungen im Projekt:

 

Projektbeschreibung

Selbstverständlich ist das vor Ort UV-härtende Schlauchlining die in Deutschland führende, aber eben nicht die universelle Technologie zur Renovierung eines Abwasserkanals. Geometrische Bedingungen des Leitungsverlaufs, Sonderprofile, Profilgrößen, die außerhalb des Anwendungsbereichs des UV-härtenden Schlauchlinings liegen, oder schlichtweg Anforderungen des Bauherren bedingen für ein kundenorientiertes Bauunternehmen die Nutzung alternativer Lining- bzw. Aushärtemethoden.

Aufgrund der Ausführungsplanung der Bremerhavener Entsorgungsgesellschaft (BEG) kam es zu Beginn 2017 zur Bekanntmachung einer öffentlichen Ausschreibung der Kanalinstandsetzung eines ca. 500 m langen Eiprofils DN 1000/1500, in der das sogenannte warmhärtende Schlauchlining bauseits zwingend vorgegeben war. Trotz der technischen Möglichkeiten, die Sanierung auch mittels eines UV-Schlauchliners durchzuführen, waren Nebenangebote zur alternativen Aushärtetechnik nicht zugelassen. Final erhielt die Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung aufgrund der wirtschaftlichsten Angebotskalkulation den Zuschlag für dieses Projekt.

Zum Beginn des Projektes war eine genaue und detaillierte Arbeitsvorbereitung und Ausführungsplanung auf Grund der örtlichen Verhältnisse bzw. Gegebenheiten notwendig. Die besonderen Randbedingungen des Projektes und die Besonderheiten des Leitungsverlaufs, wie z.B. Bögen in der Haltung ergaben, dass die notwendige Start- bzw. Inversionsbaugrube für die Schlauchlinerinstallation ausschließlich auf der Hälfte der Bautrasse und unmittelbar in der Mitte des Straßenverlaufs zu positionieren war.

Neben dem starkem Durchgangsverkehr in dem betroffenen Teilbereichen der Trasse und den Oberleitungen für die Straßenbeleuchtung, die unmittelbar im Bereich des Baufeldes verliefen, musste zusätzlich im Baufeld eine für die aufrechtzuerhaltende Vorflut von 1.600 l/sek. eine Rohrbrücke mit je zwei DN 600 Druckrohrleitungen errichtet werden. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ist es allen Beteiligten gelungen, die für die Installation der Schlauchliner notwendigen Vorkehrungen rechtzeitig zu errichten, so dass die Hochleistungspumpen an einem verkehrstechnisch unproblematischen Kreuzungsbereich positioniert und in Betrieb genommen werden konnten.

Zudem mussten aufwendige Rohrbrücken mit Spannweiten zwischen 12 m und 20 m errichtet werden, um Beeinträchtigungen der Anlieger und des fließenden Straßenverkehr zu reduzieren und die Aufrechterhaltung des Straßenverkehrs zu gewährleisten.

Mit diesem Auftrag und den bauseits bedingten Parametern stellte Swietelsky - Faber die Leistungsfähigkeit einer vorab vertraglich konstituierten Kooperation ein weiteres Mal wieder auf eine neue Herausforderung. Es wurde daher der in Deutschland langjährig bekannte aber aufgrund struktureller Reorganisationen fast in der Versenkung geratene Schlauchliner der Firma Insituform aus England für dieses Bauvorhaben angeboten. Technisch hat sich das Leistungsspektrum dieses Liners in den letzten Jahren sogar noch verbessert. Leider war bis Ende 2017 die Verfügbarkeit des Insituform Liners im deutschen Markt stark eingeschränkt. Swietelsky-Faber hat diesen Knoten mit den Kollegen der Firma Insituform aus England gelöst und ist mit der gegenseitigen Kooperation sehr zufrieden. Es bleibt festzuhalten, dass die Firma Insituform weltweit ihre Marktposition behaupten konnte. Lediglich in Deutschland ließen Veränderungen in der Vertriebsstruktur die Marktpräsenz weitestgehend einschlafen.    

Im praktischen Bauvorhaben in Bremerhaven waren über diese Kooperation hinaus die umfangreiche Vorplanung für die wirtschaftliche Realisierung und den Erfolg dieses Projektes maßgebend. Denn nicht nur ca. 90 t Materialgewicht des sogenannten Nadelfilzliners nach Bremerhaven zu transportieren und mittels thermischer Aushärtung zu installieren lies keinerlei Fehler in der Planung und Vorbereitung zu. Mit mehrmonatigen Ausführungsplanungen waren die Vorbereitungen getroffen und der erste Einbau mit 285 m Länge gegen die Fließrichtung wurde im Sommer 2017 realisiert. Der Einbau im Inversionsverfahren dieses Mamutliners war innerhalb von 6 Stunden abgeschlossen und nach drei Tagen thermisch ausgehärtet. Hier wurde erneut die Kompetenz aller am Projekt beteiligten Partner einschließlich der Qualität des verwendeten Liners sichtbar. Nach der sog. Temperphase konnten die vom Schlauchliner verschlossenen Anschlusseinbindungen mittels Fräsroboter provisorisch geöffnet werden. Während der Aushärtezeit mussten die Anschlussleitungen über Vorflutbaugruben abgefangen werden und das anfallende Abwasser übergepumpt werden.

Da der Bauzeitenplan sehr eng ausgelegt war,  mussten nach der erfolgreichen ersten Installation schnellstmöglich die Vorbereitungen für den zweiten Einbau erfolgen. Nach der vierwöchigen Phase der Liner-Relaxion, wurden die provisorisch geöffneten Anschlussleitungen mittels GFK-Laminat an die Zulaufleitung manuell angebunden.

Unmittelbar im Anschluss an die erste Installation des Großprofilschlauchliners wurde der zweite Streckenabschnitt des 1500er Eiprofils (ca. 185 m) installiert. Nachdem der Liner an Start- und Zielschacht passend zurückgeschnitten war, wurden auch die Anschlüsse der Hausanschlussleitungen geöffnet. An relevanten Zwischenschächten wurden Entlastungsschnitte im Liner zum Abbau der Temperspannungen platziert.

Die von der BEG überwachten Drückprüfungen der Schlauchliner wurden erfolgreich bestanden. Materialprobestücke, die aus der Haltung herausgeschnitten wurden, sind durch den Auftraggeber an seine Materialprüflabore verschickt worden und haben die materialtechnischen Anforderungen problemlos erfüllt.

Abschließend bleibt festzustellen, dass die Swietelsky-Faber GmbH diese Herausforderung erfolgreich angenommen und zur vollsten Zufriedenheit aller abgewickelt hat. Darüber hinaus wird sich die erneute, uneingeschränkte Verfügbarkeit des Insituform-Schlauchliners, vertrieben durch den firmeneigenen Bereich MTC, positiv auf den freien Wettbewerb auswirken. Gute Aussichten für Kunden am deutschen Markt.

Von Dimitri Bezmenov, Niederlassungsleiter Hamburg, Swietelsky-Faber

Projektbilder

 

Dekra Arbeitssicherheit SCC
TÜV Süd ISO 45001
TÜV Süd ISO 14001
TÜV Süd ISO 9001
Güteschutz Kanalbau
 
Gützeschutz Kanalbau - Z
Energieaudit HTC
PQ VOB
PQ VOB
 
 
EMB Wertemanagement Bau
 
 
 
 
 

Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung

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D-55483 Schlierschied

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